Mittwoch, 12. Mai 2010

Die Schickeria in und um München

So ist das mit der Demografie bei uns – es sterben mehr Menschen, als neue hinzukommen. Und so ist das auch mit der Facebook Seite von Thorsten geht zu Red Bull - es werden immer weniger Fans, was aber verständlich ist, weil nichts mehr passiert und noch weniger gelaufen wird. Es wurde aber. Und dabei wurden einige Karten an Red Bull geschickt. Zur Erinnerung: Auf der Reise von München nach Salzburg konnten mich die Leute auf der Straße unterstützten, in dem sie selbst eine ausgefüllte Postkarte an Red Bull Creative schicken konnten – mit dem Grund, warum die Agentur mich unbedingt einstellen sollten. Ich habe mich damals also um Kopf und Kragen und Helm geredet, um jedes Mal die Aktion zu erklären und es kamen dabei wunderbare Gespräche und Begegnungen zu Stande. Und von ca. 400 persönlich verteilen Postkarten, kamen 54 in Salzburg an. Fachlich gesprochen ergibt das eine Response Rate von ca. 14%, was doch gar nicht mal so schlecht und zumindest direktmarketingtechnisch ganz interessant ist. Deswegen habe ich mal noch ein bisschen Mühe und eine kleine Grafik gemacht, die zeigt, woher denn die Karten alle gekommen sind. Und das ergibt eine richtig schön durchgehende Route.


Nochmal ohne Bild: München (13 Karten angekommen) → Grasbrunn (3) → Neukeferloh (1) → Kirchseeon (1) → Grafing (3) → Jakobneuharting (1) → Rott am Inn (5) → Halfing (1) → Gachensolden (1) → Seebruck (5) → Chieming (4) → Traunstein (du bist so traurig, 0) → Gastag (1) → Oberteisendorf (1) → Teisendorf (2) → Freilassing (1) → Salzburg (3)

Auf acht Karten fand sich keine Adresse, eine Karte kam im ausgedruckten Riesenformat aus Amerika. Und auf allen Karten gab es ingesamt 81 richtige Antworten:


Die ingesamt 40 Antworten mit einem eigenen Grund freuen natürlich besonders, weil man dafür auch noch sein eigenes Hirn bitten musste, sich was nettes einfallen zu lassen. Obwohl von sehr bescheidener Natur, nenne ich trotzdem ein paar Beispiele.

Ich finde, dass Thorstern der richtige Texter für Red Bull ist...
… weil er andere für seine Idee begeistern kann. (Karin, Gachensolden)
… weil er mit wenigen Worten mich von der irren Idee überzeugt hat. (kein Kontakt)
… weil er mit roten Haaren viel besser aussieht. (Tina, München)
… weil er nicht aufdringlich war, aber sehr überzeugend (Nicola, Kirchseeon)
… weil er dreist genug ist, mich beim Essen zuzutexten und ich die Karte dann auch noch abschicke. (Manuela, M)
… weil er ein netter, verplanter Typ ist. (Stechl, Rott am Inn)
… weil er heute in den Chiemsee gesprungen ist. (Elfriede, Seebruck)
… weil er extra Pilates gemacht hat. (Tutzi, Grasbrunn)
… weil er viel Humor hat und sehr nett ist. (Maria, Teisendorf)
… weil er der hellste Kopf von allen ist und ich meine Karte extra aus den USA sende (Isabell, Seattle).

Heller Kopf mit viel Humor also? Na gut. Wer's glaubt. Was aber neben den schönen Antworten noch auf den Karten verlangt war – das Porto. Und weil man nach Österreich mehr Porto braucht und man dieses in der digitalen Welt nicht mehr automatisch zu Hause hat, hier noch ein eher hässliches Diagramm, wie und ob die Postkarten überhaupt frankiert wurden.


Ergo: Postkarten kommen auch an, wenn man weniger, mehr oder gar nicht frankiert. Zumindest nach Salzburg. Vielleicht liegt es einfach auch an den österreichischen Briefträgern.

So. So war das damals. Und was war vor drei Wochen? Da ging Thorsten nach Indien. Und wer zu Red Bull gehen kann, der kann auch dort einfach in eine gute und erfolgreiche Agentur einmarschieren. Ich verbrachte ein paar Tage bei M&C Saatchi New Delhi im Industrie- und Boomviertel Gurgaon. Und wie soll es anders sein – Werbung ist in Indien nicht anderes, als Werbung in Deutschland. Same job, same problems. But very nice people. Wie z.B. Mr. Kaimal, der mich als Creative Chef gleich mal zur Freude geadelt hat und auch die Red Bull Aktion zu würdigen fand. Wie man sehen kann, hab ich immer noch rote Haare bzw. das, was von ihnen noch übrig blieb.


Auch wenn die Sache schon eine Weile her ist, erzählen kann man diese Geschichte immer wieder. Und was genauso viel Freude macht: In ein paar Monaten sieht man sich schon wieder. Vier indischen Agenturfreunde sind bereits entschlossen mich zu besuchen und dann mit aufs Oktoberfest zu gehen. Einer von ihnen ist sogar fest gewillt jemand kennenzulernen, den oder besonders die er dann auch gleich heiraten kann. Wer also in und um München jemanden aus der indischen Schickeria kennenlernen will, darf sich ab jetzt gerne bei mir melden.

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